Samstag, 11. August:
Ladby Vikingemuseet
Das Wetter zeigt sich unstet, und wir beweisen unsere Meisterschaft im Ausnutzen von Regenlöchern. Es ist so ziemlich alles dabei von „Guck mal, niedliche Wolken!“ bis hin zu „Guck mal – wird das ein Tornado?“
Wir rollen nach Ladby im Norden von Fyn, wo das älteste je in Dänemark gefundene Wikingerschiff in einem Grabhügel zu sehen ist. Bzw. der Abdruck und die nicht verrotteten Reste, denn das Holz war schon beim Fund ca. 1935 komplett zerfallen; geblieben sind nur Metallbeschläge und Knochen, auch von Pferden und Hunden. Das Grab wurde auch schon geplündert. Man vermutet, dass dies bereits zur Wikingerzeit geschehen ist, eventuell als Machtdemonstration einer rivalisierenden Sippe. Die reißerisch angepriesenen Aktivitäten von Bootsbauern finden nicht statt. Überhaupt ist niemand auf dem Gelände, der – wie wir das von anderen Museumsdörfern in Dänemark kennen – seinen Urlaub als Wikinger verbringt. Wahrscheinlich ist alles gebaut, was gebaut werden wollte und alle gehen wieder ihrem geregelten Tagesablauf nach. Wenigstens liegt der Nachbau des Wikingerschiffs aus dem Grab – der Ladby-Drache – am Landungssteg. Aber ohne fachkundiges Personal darf das Schiff nicht betreten werden. Da die geschäftigen und beschäftigten Mädchen vom Einlass bestimmt keine Zeit für eine Bootsbesichtigung haben, stauen wir nur von außen. Und ich kaufe zum Ausgleich im Museumsladen Silberschmuck. 😉
Nach der Rückkehr regnet es sich ein, und der Wetterbericht für die kommenden Tagen sagt weiteren Regen voraus.