Donnerstag, 16. August:
Knudshoved
Wenn wir es schon nicht auf die Beltbrücken schaffen, so doch in die Nähe des Fynischen Brückenkopfs, ein Naturreservat namens Knudshoved, also „Knuts Haupt“. Der heilige Knut ist hier oben eine große Nummer – einfach mal googlen, wer das war. Es gibt zu seinen Ehren sogar einen großen Fest. Allerdings erst am Wochenende unserer Abreise …
Wir latschen in Strandnähe zum Leuchtturm und noch etwas weiter zu einer der Molen unterhalb der kleinen Großen Beltbrücke, der Wind weht heftig (es stürmte!) und bläst die Nasenlöcher frei, Pferde grüßen von der Wiese, Kormorane scheitern beim Abflug (sitzen dann aber doch fest auf Pflöcken in der Ostsee), und ein Däne wird von vier Spitzen – also Hunden – den Weg entlang gezerrt.
Unser Fünenhandbuch weiß über den Bau der Großen Beltbrücke eine lustige Anekdote zu erzählen: Ein deutsches Schiff mit einem 28-Meter-Mast steuerte in der Bauzeit auf die kleinere der beiden Teilbrücken zu. Die Bauarbeiter versuchten noch, ihn mit heftigem Winken und Signalsieren von seinem Plan der Unterquerung abzubringen. Der Skipper allerdings – übrigens ein Deutscher – winkte nur freundlich zurück, setzte aber seinen Kurs fort und büßte daraufhin ungefähr zehn Meter Mast ein. Seine nachträgliche Erklärung: Er hätte gelesen, dass die Storebæltbrücke 60 Meter Durchfahrtshöhe hätte. Hat sie auch – allerdings nur die längere Teilbrücke …
Auf der Rückfahrt befreie ich in Nyborg unsere Geldbörse von einem Pfund Kleingeld und tausche das gegen Brunsvig-Kuchen und Brötchen. Die Verkäuferin staunt, dass ich die Mengen an Münzen besser beherrsche als sie – sie zählt sicherheitshalber zweimal nach, ist mit der übergebenen Geldmenge am Ende aber einverstanden.