Es ist Anfang März, traditionell der Moment für eine kurze Auszeit vom Alltag und einen Besuch der Ostseeküste des Darß. Dieses Jahr gibt es keinen Schnee, dafür aber eine Menge Wind. Richtig viel Wind. Deshalb haben wir keine längeren Touren unternommen und sind – wenn es das Wetter zuließ – unsere Lieblingswege gegangen; somit wird der diesjährige Bericht kürzer, denn vieles kennen Besucher dieser Webseite schon aus Wort und Bild.
Es gibt erstaunliche Neuigkeiten: Der Darß wird jetzt tatsächlich digitalisiert, überall graben sich derzeit Glasfaserleger durch die Gegend. Ab nächstes Jahr soll Ahrenshoop dann zeitgemäß mit Internet versorgt sein!
2. März:
Anreise
Wir rollen gegen 10.30 Uhr los und stellen unterwegs fest, dass Frau R. ihre Lieblingskuscheldecke vergessen hat. Deshalb unterbrechen wir die Fahrt für den Nachkauf eines Hochflauschtextils in einem Markt nahe der Autobahn. Die Endlosbaustellen zwischen den Dreiecken Oranienburg und Wittstock-Dosse drosseln die durchschnittliche Reisegeschwindigtkeit, und deshalb brauchen wir dieses Jahr knapp fünf Stunden bis ins Häuschen. Die Zeit reicht nach einem Stützkaffeetrinken zum Zwecke der Kuchenaufnahme aber noch für einen kurzen Spaziergang am Hohen Ufer nach Wustrow und zurück.
3. März:
Rundgang um Ahrenshoop
Der übliche Rundweg bringt uns am Bodden entlang zum Hafen, von dort in die Bunte Stube, anschließend am Sandstrand entlang und weiter über die Steilküste zurück nach Niehagen.
4. März:
Hohes Ufer
Uiuiui – Sturmtief Bennet lässt die Sau raus! Es bläst ganz deftig. Deshalb parken wir unser Auto sicherheitshalber auf eine Wiese weg von hohen Bäumen um. Beim kurzen Spaziergang zur Steilküste und zum Steinstrand bekommen wir den Sauerstoff mit Druck in die Lungen gepustet, und auf den letzten 500 Metern erwischt uns eine üble Regenfront, sodass wir klatschnass wieder im Ferienhaus ankommen. Abends und nachts umtost Bennet die Gegend, aber wir und Katze Flitzi sitzen da schon sicher im Trockenen und Warmen.
5. März:
Weststrand
Der Wetterbericht für den Darß lügt und meldet einen komplett sonnenfreien Tag, was Klärchen aber nicht davon abhält, die ganze Zeit über hell zu scheinen. Wir bewandern vom Parkplatz Drei Eichen aus den Weststrand – bzw. lassen uns vom Südostwind in Richtung Darßer Ort treiben – sowie auf dem Rückweg die windstillen Darßer Waldwege, um nach drei Stunden Fußmarsch in Ahrenshoop noch ein paar Einkäufe zu erledigen und den Rest des Tages wieder der Literatur zu widmen.
6. März:
Bibelmuseum Barth
Es ist grau, regnerisch und windig, und deshalb reisen wir nach Barth. Dort gibt es ein kleines Museum, in dem man zwei bis drei Stunden Zeit verbringen und die Geschichte rund um die ersten gedruckten plattdeutschen Bibeln erkunden kann.
7. März:
Darsser Ort
Das Wetter sieht leidlich brauchbar aus. Darum brechen wir zur liebgewonnenen Tour von Prerow durchs Naturschutzgebiet zum Darßer Ort und von dort über den Nordstrand zurück nach Prerow auf.
Am Darßer Ort wird es erst sehr sonnig, dann sehr stürmisch, und plötzlich steckt Frau R. auf einer Sandbank fest, von der sie sich nur durch ein paar beherzten Sprünge durch knöcheltiefes Wasser retten kann. Schuhe nass, Socken nass, Füße nass, Stimmung kurzzeitig auf dem Nullpunkt – aber eine halbe Stunde später ist die Sonne wieder da und die gute Laune auch. Kurz vor dem Zielpunkt Parkplatz wird es nochmal ziemlich schnell ziemlich dunkel. Und kaum sitzen wir im Auto, übernimmt ein Regenschauer die Gegend.
In der Prerower Teeschale wird der Kuchen langsam knapp und die Karte kürzer. Der mit Vorfreude erwartete Prerower Bienenstich ist deshalb leider aus, aber wir bekommen noch leckeres Alternativbackwerk im XXL-Format.
8. März:
Solotouren
Tief Bennet ist Geschichte, aber Tief Cornelius packt unerwartet kräftigen Wind aus. Deshalb gehen Frau R. und ich getrennt voneinander nur jeweils drei Stunden vor die Tür. Frau R. sammelt Steine, ich Fotos. Das E‑Datennetz hat sich in Niehagen fast vollständig verabschiedet – vielleicht der letzte Tag auf dem Darß ganz ohne Internet …
9. März:
Abreise
Abfahrt Niehagen ist gegen 10.15 Uhr. In Dresden kommen wir kur vor 14.30 Uhr an. Wir erledigen einen kurzen Einkauf, anschließend sammele ich die Schmidts in der Pension ein. Pünktlich zum Abendbrot und zur Gemütlichkeit sind alle wieder vereint.