Darß 2019

Es ist Anfang März, tra­di­tio­nell der Moment für eine kurze Aus­zeit vom All­tag und einen Besuch der Ost­see­küste des Darß. Die­ses Jahr gibt es kei­nen Schnee, dafür aber eine Menge Wind. Rich­tig viel Wind. Des­halb haben wir keine län­ge­ren Tou­ren unter­nom­men und sind – wenn es das Wet­ter zuließ – unsere Lieb­lings­wege gegan­gen; somit wird der dies­jäh­rige Bericht kür­zer, denn vie­les ken­nen Besu­cher die­ser Web­seite schon aus Wort und Bild.

Es gibt erstaun­li­che Neu­ig­kei­ten: Der Darß wird jetzt tat­säch­lich digi­ta­li­siert, über­all gra­ben sich der­zeit Glas­fa­ser­le­ger durch die Gegend. Ab nächs­tes Jahr soll Ahren­shoop dann zeit­ge­mäß mit Inter­net ver­sorgt sein!

2. März:
Anreise

Wir rol­len gegen 10.30 Uhr los und stel­len unter­wegs fest, dass Frau R. ihre Lieb­lings­ku­schel­de­cke ver­ges­sen hat. Des­halb unter­bre­chen wir die Fahrt für den Nach­kauf eines Hoch­flausch­tex­tils in einem Markt nahe der Auto­bahn. Die End­los­bau­stel­len zwi­schen den Drei­ecken Ora­ni­en­burg und Witt­stock-Dosse dros­seln die durch­schnitt­li­che Rei­se­ge­schwin­digt­keit, und des­halb brau­chen wir die­ses Jahr knapp fünf Stun­den bis ins Häus­chen. Die Zeit reicht nach einem Stütz­kaf­fee­trin­ken zum Zwe­cke der Kuchen­auf­nahme aber noch für einen kur­zen Spa­zier­gang am Hohen Ufer nach Wus­trow und zurück.

3. März:
Rundgang um Ahrenshoop

Der übli­che Rund­weg bringt uns am Bod­den ent­lang zum Hafen, von dort in die Bunte Stube, anschlie­ßend am Sand­strand ent­lang und wei­ter über die Steil­küste zurück nach Niehagen.

4. März:
Hohes Ufer

Uiuiui – Sturm­tief Ben­net lässt die Sau raus! Es bläst ganz def­tig. Des­halb par­ken wir unser Auto sicher­heits­hal­ber auf eine Wiese weg von hohen Bäu­men um. Beim kur­zen Spa­zier­gang zur Steil­küste und zum Stein­strand bekom­men wir den Sau­er­stoff mit Druck in die Lun­gen gepus­tet, und auf den letz­ten 500 Metern erwischt uns eine üble Regen­front, sodass wir klatsch­nass wie­der im Feri­en­haus ankom­men. Abends und nachts umtost Ben­net die Gegend, aber wir und Katze Flitzi sit­zen da schon sicher im Tro­cke­nen und Warmen.

5. März:
Weststrand

Der Wet­ter­be­richt für den Darß lügt und mel­det einen kom­plett son­nen­freien Tag, was Klär­chen aber nicht davon abhält, die ganze Zeit über hell zu schei­nen. Wir bewan­dern vom Park­platz Drei Eichen aus den West­strand – bzw. las­sen uns vom Süd­ost­wind in Rich­tung Dar­ßer Ort trei­ben – sowie auf dem Rück­weg die wind­stil­len Dar­ßer Wald­wege, um nach drei Stun­den Fuß­marsch in Ahren­shoop noch ein paar Ein­käufe zu erle­di­gen und den Rest des Tages wie­der der Lite­ra­tur zu widmen.

6. März:
Bibelmuseum Barth

Es ist grau, reg­ne­risch und win­dig, und des­halb rei­sen wir nach Barth. Dort gibt es ein klei­nes Museum, in dem man zwei bis drei Stun­den Zeit ver­brin­gen und die Geschichte rund um die ers­ten gedruck­ten platt­deut­schen Bibeln erkun­den kann.

7. März:
Darsser Ort

Das Wet­ter sieht leid­lich brauch­bar aus. Darum bre­chen wir zur lieb­ge­won­ne­nen Tour von Pre­row durchs Natur­schutz­ge­biet zum Dar­ßer Ort und von dort über den Nord­strand zurück nach Pre­row auf.

Am Dar­ßer Ort wird es erst sehr son­nig, dann sehr stür­misch, und plötz­lich steckt Frau R. auf einer Sand­bank fest, von der sie sich nur durch ein paar beherz­ten Sprünge durch knö­chel­tie­fes Was­ser ret­ten kann. Schuhe nass, Socken nass, Füße nass, Stim­mung kurz­zei­tig auf dem Null­punkt – aber eine halbe Stunde spä­ter ist die Sonne wie­der da und die gute Laune auch. Kurz vor dem Ziel­punkt Park­platz wird es noch­mal ziem­lich schnell ziem­lich dun­kel. Und kaum sit­zen wir im Auto, über­nimmt ein Regen­schauer die Gegend.

In der Pre­rower Tee­schale wird der Kuchen lang­sam knapp und die Karte kür­zer. Der mit Vor­freude erwar­tete Pre­rower Bie­nen­stich ist des­halb lei­der aus, aber wir bekom­men noch lecke­res Alter­na­tiv­back­werk im XXL-Format.

8. März:
Solotouren

Tief Ben­net ist Geschichte, aber Tief Cor­ne­lius packt uner­war­tet kräf­ti­gen Wind aus. Des­halb gehen Frau R. und ich getrennt von­ein­an­der nur jeweils drei Stun­den vor die Tür. Frau R. sam­melt Steine, ich Fotos. Das E‑Datennetz hat sich in Nie­ha­gen fast voll­stän­dig ver­ab­schie­det – viel­leicht der letzte Tag auf dem Darß ganz ohne Internet …

9. März:
Abreise

Abfahrt Nie­ha­gen ist gegen 10.15 Uhr. In Dres­den kom­men wir kur vor 14.30 Uhr an. Wir erle­di­gen einen kur­zen Ein­kauf, anschlie­ßend sam­mele ich die Schmidts in der Pen­sion ein. Pünkt­lich zum Abend­brot und zur Gemüt­lich­keit sind alle wie­der vereint.

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