Hain-Gründau, Hessen 2024

Einleitung

Legende

Schwar­zer Text: vom heizfrosch
Roter Text: von Frau R.

Vorwort

Letz­tes Jahr besuch­ten wir die Römer und Ger­ma­nen im Nor­den, die­ses Jahr geht es als Anschluss daran zu den Kel­ten und wie­der den Römern süd­li­cher – auf dem Pro­gramm steht eine Reise nach Hes­sen mit vie­len Aus­flugs­mög­lich­kei­ten wie dem Römer­kas­tell Saal­burg, der Römer­aus­gra­bung bei Wald­gir­mes, dem Kel­ten­pfad und dem Grab­hü­gel bei Glau­berg, und ganz neben­bei gibt es viele hüb­sche, kleine, alte Städt­chen und Orte.

Zen­tral im Nir­gendwo fin­den wir ein ange­mes­sen gro­ßes Haus in Hain-Gründau, zwi­schen Geln­hau­sen und Büdin­gen, nicht weit ent­fernt von Orten mit klin­gen­den Namen wie Lin­sen­ge­richt, Frei­ge­richt, Lieb­los und Von­hau­sen. Aus­schlag­ge­bend für die Aus­wahl war aller­dings wie in jedem Jahr die ange­mes­sen große und gemüt­li­che Lese­couch. Die­ses Haus hat, wie wir nach der Ankunft fest­stel­len, wirk­lich eine kom­plette Aus­stat­tung mit allem, was man sich für einen Feri­en­haus­ur­laub nur wünscht. Oder bis dato gar nicht wusste, dass man es sich wünscht. Neben der Tat­sa­che, dass es ein altes Haus mit Anbau ist, in dem der Besit­zer u. a. die Wände mit unge­fähr 20 Ton­nen(!) Lehm ver­putzt und auch sonst mit Son­nen­schutz­maß­nah­men nicht gespart hat, wes­halb wir es auch an den hei­ßes­ten Tagen gut aus­hal­ten kön­nen, gibt es den Traum eines jeden Haus­manns: nagel­neue Pfan­nen und Töpfe, scharfe Mes­ser, Koch­zu­be­hör bis zum Abwin­ken, Geschirr zum drin Ver­ste­cken, wei­ter­hin Hand­tü­cher für eine ganze Fuß­ball­mann­schaft – bis hin zu Wat­te­stäb­chen, was für uns eine Pre­mière ist. Das ein­zige Uten­sil, das ich ein­mal mehr nicht ent­de­cken konnte, war ein Eier­an­ste­cher. Aber das war wirk­lich das ein­zige, und es gibt immer­hin einen sepa­ra­ten Eierkocher.

Nach­trag vom 20. August nach Rück­spra­che: Es gibt auch einen Eier­an­ste­cher! Ich habe die­sen tat­säch­lich nur nicht gefunden.

Wir haben zwei Ter­ras­sen, eine Sitz­ecke im Schat­ten, eine Sitz­ecke im Gar­ten und für den Hitze-Ernst­fall eine Solar-Dusche im Grü­nen. Zwi­schen zwei Bade­zim­mern, zwei Schlaf­zim­mern, einem Ess- und einem Wohn­zim­mer sowie einer wie gesagt sehr gut aus­ge­rüs­te­ten Küche kann man sich schon mal suchen, zumal auch noch eine Treppe dazwi­schen liegt. Die beste Schwie­ger­mut­ter der Welt schlug vor, dass wir uns Glöck­chen umhän­gen, damit wir immer wis­sen, wo der andere ist. Da ich Schwie­ger­mutti nicht zutraue, dass sie uns den Gauk­lern, Spiel­leu­ten und dem sons­ti­gen fah­ren­den Volk zuord­net, nehme ich an, dass sie viel­leicht die alte kel­ti­sche Legende kennt, die besagt, dass der per­sön­li­che Schutz­en­gel einen beim Klin­geln des Schel­len­ban­des bes­ser fin­den und so bes­ser vor Gefah­ren behü­ten kann. Na ja, die­ses Jahr hat es auch ohne Gebim­mel funktioniert.

Hain-Gründau ist ein mit­tel­gro­ßes Dorf, im Grund­stück nebenan ist eine Bau­ern­wirt­schaft, es wie­hert das Pferd, es steht auch mal eine Kuh im Tor, die Tre­cker machen Stern­fahr­ten und der Bauer hat oft einen … hm … recht bestim­men­den Ton­fall. „Tu, was der Opa sagt, sonst ruft das Berg­werk!“ Gele­gent­lich sit­zen alte Her­ren auf Rol­la­to­ren in unse­rer Ein­fahrt und bespre­chen Dinge. Und das alles im hes­si­schen Dia­lekt, den ich liebe und den ich – so der beste Ehe­mann der Welt – ganz pas­sa­bel beherrsche.

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