Freitag, 10. August:
Fåborg
Auch Faaborg hat einen Hafen, aber dafür wesentlich weniger Parkmöglichkeiten. Wenn man eine davon ergattert hat, kann man sich auf einem Stadtrundgang, welcher den geneigten Touristen gleich mehrfach über den „Torvet“, also den „Platz“ in der Stadtmitte leitet, noch viel niedlichere und ältere Häuschen als in Svendborg anschauen. Und statt des Armenhausmuseums gibt es direkt neben/an/unter der Touristeninfo ein Gefängnismuseum. Der Keller erzählt die gruslige Geschichte eines jütischen Jungen, welcher sich … Och nö, findet das doch selbst raus.
Der Plan hinter der Ausstellung im Keller ist, dass diese Abwechselnd auf Dänisch und Englisch tönt, damit auch ausländische Besucher ohne Dänischkenntnisse Spaß bzw. Grusel haben können. Heute allerdings versagt die Theorie, denn trotz dreier Versuche der sehr(!) sehr(!) netten Museumsangestellten weigert sich der Keller, Englisch zu sprechen. Selbst ein Komplettreset hilft nix – wir und eine niederländische Familie warten wieder und wieder, bis die Lampe vor der Kellereingangstür an geht, was die Betriebsbereitschaft des Kellers signalisiert, werden dann zur Belohnung für unsere Geduld zwischendurch mit Zuckerwerk (sogar mit Lackritz-Geschmack, was den Süßkram sehr interessant macht) versorgt und bekommen am Ende den Keller live von der Museumsmitarbeiterin übersetzt, die eh gleich Feierabend und sowas von keine Lust mehr auf diesen bescheuerten Computer hat … Zu unser großen Belustigung erklärt sie uns kurz vorher noch, dass das Lärmen der Alarmanlage im Erdgeschoss um 15 Uhr keine Gefahr signalisiert, sondern sie darauf hinweisen soll, dass Feierabend ist. Dummerweise tut die Alarmanlage das immer eine Stunde zu zeitig – das Museum schließt 16 Uhr –, dafür dann aber auch jeweils gleich dreimal. Computer eben …
Übrigens hat Morten Grunwald, der Benny aus der Olsenbande, 2012 zur Eröffnung dem Museum seinen originalen Filmhut überlassen, welcher eigentlich in einem Franz Jäger lagert. Auf die Frage, ob wir den Hut mal sehen dürften, kommt die bedauerliche Antwort: Nein, der ist gerade zu einer Ausstellung nach Kopenhagen verreist. Menno! Aber wenigstens gibt’s ein Foto mit dem Geldschrank!
Auf dem Rückweg zum Häuschen machen wir noch die Biege nach Vester Åby, nicht ohne zuvor durch einen Ort mit dem schönen Namen Korinth sowie gleich danach an Brahetrolleborg, einem sehr imposanten Gehöft inklusive Kirche gerollt zu sein. In Vester Åby steht ein braunes Haus, in dem befinden sich die Schokoladerei Konnerup & Co. sowie seit heute Nachmittag ein paar Tafeln Schokolade weniger. Jahaa, an Schokoladenmanufakturen komme ich nicht einfach so vorbei! Die Angestellte war übrigens auch bester Laune. Wie so viele Dänen, mit denen wir während unserer Urlaub in Kontakt gekommen sind. Die sind eben hyggelig 🙂
Thema Rebhühner: dutzendweise. In großen Rudeln, quer über die ganze Straße. Aber ich falle nicht drauf rein und pfeife auf ein Foto.