North Marston 2017

Montag, 14. August:
Aylesbury und Buckingham

Wir rol­len nach Ayl­es­bury, um die Tou­ris­ten­in­for­ma­tion wegen Wis­sens­wer­tem und loh­nen­der Rei­se­ziele in der Gegend abzu­gra­sen. Nach­dem wir unge­fähr eine halbe Stunde lang zu Fuß diver­sen Weg­wei­sern zur Tou­ris­ten­in­for­ma­tion fol­gen und diese nicht fin­den (was jetzt, schon wie­der vor­bei­ge­latscht?!), platzt mir fast der Kra­gen. Ich betrete for­schen Schrit­tes die lokale Biblio­thek und bitte eine ältere Mit­ar­bei­te­rin um eine Weg­be­schrei­bung. Diese lässt dar­auf­hin resi­gnie­rend die Schul­tern fal­len, wen­det den Blick nach unten und ant­wor­tet, dass wir die Tou­ris­ten­in­for­ma­tion nicht fin­den wer­den. Diese ist näm­lich geschlos­sen. Für immer. Super!

Was soll’s, auch andere Müt­ter haben schöne Töch­ter, und andere Städte haben sicher­lich eine Tou­ri­info. (Eigent­lich ein geschick­ter Schach­zug: Tou­ris­ten mit­tels Weg­wei­sern zur „Infor­ma­tion“ durch die Stadt jagen, also quasi fest­hal­ten, und dann, wenn sie erschöpft sind, zur Ein­kehr in die Gas­tro­no­mie zwin­gen. Viel­leicht ist die Ver­zweif­lung auch schon so groß, dass auch noch ander­wei­tig Geld aus­ge­ge­ben wird. Wie­der­kom­men will ja eh kei­ner, also hei­ligt der Zweck sowieso die Mit­tel.) Wir set­zen uns direkt wie­der ins Auto und rei­sen nach Buck­ing­ham. Die Stadt hat der Graf­schaft vor lan­ger Zeit ihren Namen gege­ben, ist dann aber in die Bedeu­tungs­lo­sig­keit abge­glit­ten und des­halb heute nicht mehr Haupt­stadt des Gebie­tes. Aber es gibt ein klei­nes, altes Gefäng­nis­ge­bäude („The Gaol“), in dem sich heute ein Museum und – tat­taaaa! – eine Tou­ris­ten­in­for­ma­tion von der Größe unse­rer Abstell­kam­mer zu Hause befin­det. Eine sehr nette Mit­ar­bei­te­rin stat­tet uns mit Info­ma­te­rial zu Buck­ing­ham, Oxford, Stowe und ande­ren inter­es­san­ten Orten aus. Her­nach bege­ben wir uns wie emp­foh­len auf einen klei­nen Rund­gang, wel­cher aller­dings noch etwas kür­zer als die geschätzte Stunde aus­fällt. Wie gesagt: Buck­ing­ham ist nicht allzu umfang­reich; das Wich­tigste dort ist eigent­lich die Uni­ver­si­tät, der Rest sind ein paar alte Häu­ser und eine durch­schnitt­lich nette Kir­che mit jeder Menge Großbildschirme.

Zurück in North Mar­s­ton bestel­len wir im Dorf­la­den noch Sco­nes und Bröt­chen fürs Wochen­ende, und danach geht es ab ins Häus­chen. Die gute Nach­richt: Sky geht wieder! 🙂

Der Nach­mit­tag auf der Ter­rasse beginnt mit einer Hasen­jagd. Geri, eines der bei­den Haus­ka­nin­chen, ist unbe­merkt aus dem Stall in den Gar­ten ent­kom­men und erfreute sich dort offen­bar bereits seit ein oder zwei Stun­den der uner­war­tet gewon­ne­nen Frei­heit. Den Weg zur Gar­ten­pforte hin­aus hat sie aller­dings nicht gefun­den oder wohl­weiß­lich nicht genom­men – was Pete, sei­nen Sohn Toby und mich auf den Plan bringt und zu einer Kanin­chen­trei­ber­rotte zusam­men­schmie­det. Ich über­nehme die Siche­rung am Gar­ten­tor, und Pete schafft es nach unge­fähr einer Vier­tel­stunde, mit nur klei­ne­ren Bles­su­ren und Abschür­fun­gen Geri (der Hase hieß bei der Adop­tion im Tier­heim eigent­lich „Gera­nium“, also „Gera­nie“) im Gebüsch zu schnap­pen. Tja, nicht nur, dass Herr H. 50 % der Kat­zen­po­pu­la­tion im Feri­en­do­mi­zil in Angst und Schre­cken ver­setzt hat. Er hat nun auch noch einen Teil der Haus­ka­nin­chen das Fürch­ten gelehrt. Das kann nicht gut fürs Karma sein 😉

Wir blei­ben trotz des funk­tio­nie­ren­den Fern­se­hens abends lie­ber bei den Büchern, und ich komme end­lich dazu, den ers­ten Teil des Urlaubs­be­richts zu tippen.

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