Samstag, 12. August:
Anreise, zweiter Tag
Die Fähre geht erst um 12.25 Uhr, also frühstücken und packen wir in aller Ruhe und stehen ungefähr 11 Uhr in unserer Boarding-Spur in einem zugegebenermaßen ziemlich wuseligen Hafen. Alles ist ganz entspannt, zumal die Fähre auch noch ein bisschen Verspätung hat. Jeder Caravan wird von bewaffneten Soldaten eingehend untersucht. Allerdings werden keine Drogen gesucht, denn es fehlen die entsprechenden Hunde. Schade! Dabei wollte ich doch mit einem „Was für ein süßes Hundi!“ auf das Berufstier zustürmen 😉 Ansonsten ist die Überfahrt wie immer: Nervige Kinder. Rumänen, die zur Arbeit fahren. Briten auf dem Heimweg. Wer schlau ist, so wie wir, sucht sich einen Platz auf dem Mittelschiff am Heck und ist so geschützt vor Wind und Wellen. Aus dem Alter, in dem wir die berühmte Bugszene aus dem weinerlichen Titanic-Blockbuster nachstellen, sind wir ja auch schon raus. Obwohl wir ja nie wirklich dieses Alter hatten …
In Dover angekommen, friemeln wir uns durchs Hafengelände, finden den Weg zur M20 und rollen chillend durchs Land. Keine Staus, nur manchmal etwas langsamerer Verkehr – eine Wohltat!
Und so kommen wir fröhlich und guter Dinge kurz vor 16.30 Uhr in North Marston an. Wir werden von einem der Söhne unseres Vermieterpaares empfangen, erkunden das Haus, entladen das Auto und setzen uns anschließend erstmal auf die Terrasse.
Eine schlechte Nachricht gibt es allerdings: Sky ist kaputt! Und der Techniker kommt vielleicht erst am Montag! Ohje! Was sollen wir nur mit unserer Zeit anfangen … Ok, wir könnten BluRays schauen, bis der Arzt kommt. Aber wir lesen lieber. Oder fahren durchs Land. So what …
Zum Abendbrot gibt es die traditionellen Nudeln; hernach laufen wir noch zum Pub auf der anderen Straßenseite und feiern unseren Urlaubsbeginn mit Ale und Cider vor einem sehr schönen Sonnenuntergang. Und unter Beobachtung eines Katers, der uns hoffentlich bei den anderen Katzen der Gegend eine gute Beurteilung ausgestellt hat.
Nach einer kleinen Menge Buchseiten verschwinden wir glücklich und zufrieden ins Queen-Size-Bett mit einer einzigen übergroßen Bettdecke. Also „Queen-Size“ ist ein wenig übertrieben. Oder vielleicht nicht, denn die Queen ist ja schon eine zierliche Person. Dass es nur eine Bettdecke gibt, ist allerdings eine Herausforderung und nach all den Jahren auch irgendwie ein Beziehungstest. Denn jeder hat ja seine Schlaf- und Zudeckgewohnheiten, die er nur schwer ablegen kann. Nun, nach 2 Wochen wird ausgewertet.