Sonntag, 31. Juli:
Oldendorf
Wie immer gehen wir es langsam an und nehmen das Auto für einen kurzen Ausflug nach Oldendorf. Das ist nicht allzu interessant, aber am Rand des Ortes gibt es eine Sammlung von Lang- und Hügelgräbern, die wir durchstapfen und beklettern. Zurück geht es dann entlang der Luhe wieder in den Ort und dort in ein kleines Museum rund um die Ausgrabungen und Funde. Der Mitarbeiter des Tages ist ein 82-jähriger Fachmann, welcher einen großen Teil seiner Hobbysammlung in der Ausstellung zeigt. (Ein enorm sympathischer, kenntnisreicher und enthusiastischer Mensch, der sich seine Kenntnisse selbst erarbeitet hat und ohne den die Umgebung bestimmt nicht in dieser Weise archäologisch erkundet worden wäre.) Ein anderer, noch größerer Teil liegt in diversen Universitätskellern und wird dort wahrscheinlich vermodern. Und viele Sachen bleiben einfach im Boden, weil Zeit und Interesse vonseiten der Wissenschaft fehlen. Falls ihr wissen wollt, wo man nur etwas mit dem Schuh im Acker herumzuscharren braucht, um eventuell Bronzefiebeln oder anderes mehr oder weniger direkt unter der Oberfläche zu finden: Wir wissen es jetzt ungefähr, sagen es aber nicht.
Ganz nebenbei treffen wir beim Dokufilmschauen auch noch ein älteres Paar aus Großbritannien, „nördlich von London“. Ich nehme allen Mut zusammen und frage, woher genau die beiden stammen: aus Leighton Buzzard, das wir 2017 kurz besucht hatten! Ich erzählen von unserem Urlaub in North Marston, und schon entwickelt sich ein entspanntes Geplauder, an dessen Ende die Info steht, dass man in Leighton Buzzard mit einem Eiscafé ein Vermögen hätte machen können, weil dort wegen eines Ziegelwerks viele italienische Arbeiter leben, die ein Eiscafé vermissen … Obwohl, nach dem Brexit? Sind dort noch Italiener? Darf man als EU-Bürger in Großbritannien noch ein Geschäft eröffnen? Na, wir werden’s nicht herausfinden.
Zurück ins Haus, und überpünktlich gibt es Kaffee und Kuchen. Tee für mich! So viel Zeit muss sein. 😉