Mittwoch, 3. August:
Rundwanderung um Schwindebeck
Das Thermometer tropft langsam ab. Aber es weht ein Wind in der Gegend, und wir starten mutigerweise einen Ausflug in die nähere Umgebung. Denn bei Schwindebeck gibt es die Schwindequelle zu besichtigen, die Schwindebecker Heide zu durchwandern, und ein bisschen Wald für die Abkühlung ist auch da.
Die Schwindequelle ist mit 60 Litern je Sekunde die zweitsprudeligste Bodenquelle in Niedersachsen und imponiert mit diversen Sedimentablagerungen im Quellbecken, welche von sich aus farblich zwischen Orange und Grau variieren und je nach Lichteinfall noch weitere Farben generieren. Die Quelle liegt nur einige Meter abseits der Straße sehr lauschig im tiefen Wald, und von dort lässt es sich famos losstapfen. Einen Kilometer weiter steht man dann in einer Landschaft, wie man sich die Lüneburger Heide eben so vorstellt: niedriger Bewuchs mit Kraut, kleine Nadelbäume, aller paar Dutzend Meter mal ein größerer Baum. Nichts zum Unterstellen, weshalb wir zwar begeistert, aber doch zügig die Wanderwege abschreiten.
Irgendwann verlassen wir die Heide, kreuzen eine Straße und ein paar Hundert Meter später noch Bahngleise – vor denen just in diesem Augenblick natürlich ein tutender Schienenpflegewagen zum Warten zwingt – und finden noch ein paar Hundert Meter weiter die Kieselgur-Teiche. Kieselgur? Hat man früher zum Metallpolieren genutzt. Und zum Wasser filtern gegen die Cholera. Und wenn man es im richtigen Verhältnis mit Nitroglycerin mischt, dann bekommt man eine Knete, die beim Runterfallen nicht von selbst explodiert. Ein gewisser Alfred Nobel hatte das entdeckt und damit etwas Geld verdient. Heute spielt Kieselgur aber keine Rolle mehr, weshalb man die Tagebaulöcher volllaufen und zu Fischteichen werden lassen hat.
So langsam ist die Luft raus, und der letzte Abschnitt zum Auto ist etwas zäh. Nach insgesamt etwa 7 Kilometern Fußmarsch und einem nochmaligen Abstecher zur Schwindequelle – denn das Auto parkt direkt daneben, und vielleicht ist das Licht jetzt ganz anders – rollen wir erst zum Bäcker und dann nach Hause.