Lüneburger Heide 2022

Donnerstag, 11. August:
Großes und Weißes Moor

Nahe Roten­burg an der Wümme, genauer bei Kirch­wal­sede, liegt ein rela­tiv wenig für den Torf­ab­bau genutz­tes Moor­ge­biet. Nach­dem uns das Pietz­moor schon Spaß gemacht hatte, besu­chen wir des­halb heute die­ses Naturschutzgebiet.

Es gibt einen 11,5‑Kilometer- und einen 7,5‑Kilometer-Wandervorschlag. Mit Rück­sicht auf die gest­rige Wan­der­ex­tra­ein­lage ent­schei­den wir uns für die kür­zere Tour.

Wir lau­fen in Uhr­zei­ger­rich­tung ein Vier­tel um den Gro­ßen Bul­len­see, der als Bade­see in der Region wohl sehr beliebt ist. Danach spi­cken wir nach links in den eigent­li­che Moor-Rundweg.

Posi­tiv: Die Wege ums und durch Große Moor sind schö­ner als die durchs Pietz­moor – einer­seits, weil sie etwas kur­vi­ger und unter ande­rem durch einen klei­nen Moor­er­leb­nis­par­cour etwas span­nen­der sind, und ande­rer­seits, weil sie zu gro­ßen Tei­len aus weich federn­dem Mulch bestehen, über den es sich wol­ken­gleich läuft und der noch dazu bar­rie­re­frei ist. Und wir tref­fen auf dem Moor­pfad wider Erwar­ten kaum Leute, viel­leicht zehn wäh­rend des gan­zen Rundgangs …

Aber: Man bekommt eigent­lich und gerade in die­sem sehr tro­cke­nen Jahr mei­ner Mei­nung nach nicht das, was man von einer Wan­de­rung durch ein Moor­ge­biet erwar­tet. Es gibt zwar neben den Wegen ein paar moor- und feucht­bio­top­ty­pi­sche Pflan­zen, aber ins­ge­samt ist es wie eine Wan­de­rung durch einen schö­nen, grü­nen, gras­durch­setz­ten Wald. Wegen der anhal­ten­den Tro­cken­heit ist auch an den Stel­len, an denen man Was­ser sehen könnte und des­halb über kurze Boh­len­wege geht, nur feuch­ter Schlamm am Boden diver­ser Grä­ben zu erken­nen. Und die gefähr­li­che Pon­ton-Mini­brü­cke gleich am Anfang des Rund­wegs ist nicht gefähr­lich – weil die Pon­tons heute bewe­gungs­los auf dem Moor­bo­den aufliegen.

Nach etwas mehr als drei Stun­den sind wir rum und machen noch einen kur­zen Abste­cher in die Nähe von Wen­se­b­rock zu einem unge­fähr vier Hektar gro­ßen Libel­len­bio­top, wo man etli­che Arten in der freien Natur erle­ben kann.

Aller­dings hat die Sonne auch hier ihren Tri­but gefor­dert: Vom ehe­ma­li­gen Sand­gru­ben-Rest­loch-See sind gerade ein­mal zwei grö­ßere Pfüt­zen und ein klei­ner Tüm­pel übrig. In letz­te­rem ver­ste­cken sich ein paar Frö­sche vor uns, an die ers­te­ren kom­men wir nicht nah genug heran, um Libel­len in grö­ße­ren Men­gen zu fin­den. Ja, es gibt wel­che, aber auch nicht mehr, als wir an ande­ren Tagen wäh­rend ande­rer Natur­streif­züge schon gese­hen hat­ten. Schade, aber is’ so!

Heim­reise zu spät für Kuchen, aber man muss auch mal aus­set­zen kön­nen. Kaf­fee und Tee und Lite­ra­tur auf der Ter­rasse gibt es trotzdem.

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