Donnerstag, 11. August:
Großes und Weißes Moor
Nahe Rotenburg an der Wümme, genauer bei Kirchwalsede, liegt ein relativ wenig für den Torfabbau genutztes Moorgebiet. Nachdem uns das Pietzmoor schon Spaß gemacht hatte, besuchen wir deshalb heute dieses Naturschutzgebiet.
Es gibt einen 11,5‑Kilometer- und einen 7,5‑Kilometer-Wandervorschlag. Mit Rücksicht auf die gestrige Wanderextraeinlage entscheiden wir uns für die kürzere Tour.
Wir laufen in Uhrzeigerrichtung ein Viertel um den Großen Bullensee, der als Badesee in der Region wohl sehr beliebt ist. Danach spicken wir nach links in den eigentliche Moor-Rundweg.
Positiv: Die Wege ums und durch Große Moor sind schöner als die durchs Pietzmoor – einerseits, weil sie etwas kurviger und unter anderem durch einen kleinen Moorerlebnisparcour etwas spannender sind, und andererseits, weil sie zu großen Teilen aus weich federndem Mulch bestehen, über den es sich wolkengleich läuft und der noch dazu barrierefrei ist. Und wir treffen auf dem Moorpfad wider Erwarten kaum Leute, vielleicht zehn während des ganzen Rundgangs …
Aber: Man bekommt eigentlich und gerade in diesem sehr trockenen Jahr meiner Meinung nach nicht das, was man von einer Wanderung durch ein Moorgebiet erwartet. Es gibt zwar neben den Wegen ein paar moor- und feuchtbiotoptypische Pflanzen, aber insgesamt ist es wie eine Wanderung durch einen schönen, grünen, grasdurchsetzten Wald. Wegen der anhaltenden Trockenheit ist auch an den Stellen, an denen man Wasser sehen könnte und deshalb über kurze Bohlenwege geht, nur feuchter Schlamm am Boden diverser Gräben zu erkennen. Und die gefährliche Ponton-Minibrücke gleich am Anfang des Rundwegs ist nicht gefährlich – weil die Pontons heute bewegungslos auf dem Moorboden aufliegen.
Nach etwas mehr als drei Stunden sind wir rum und machen noch einen kurzen Abstecher in die Nähe von Wensebrock zu einem ungefähr vier Hektar großen Libellenbiotop, wo man etliche Arten in der freien Natur erleben kann.
Allerdings hat die Sonne auch hier ihren Tribut gefordert: Vom ehemaligen Sandgruben-Restloch-See sind gerade einmal zwei größere Pfützen und ein kleiner Tümpel übrig. In letzterem verstecken sich ein paar Frösche vor uns, an die ersteren kommen wir nicht nah genug heran, um Libellen in größeren Mengen zu finden. Ja, es gibt welche, aber auch nicht mehr, als wir an anderen Tagen während anderer Naturstreifzüge schon gesehen hatten. Schade, aber is’ so!
Heimreise zu spät für Kuchen, aber man muss auch mal aussetzen können. Kaffee und Tee und Literatur auf der Terrasse gibt es trotzdem.