Dienstag, 2. August:
Wildpark Lüneburg
Da sich die Temperaturen wie überall im Land auch langsam merkbar in den Schwitzbereich hochschrauben, suchen wir nach schattigen Betätigungen. Heute entscheiden wir uns für einen Besuch im Wildpark Lüneburg, denn vor zwei Jahren in Bayern war ein ähnlicher Rundgang durch Natur und Tiergehege ein sehr entspannendes Erlebnis.
Vorab: In der Lüneburger Variante sehen wir mehr von den versprochenen Tieren, aber auch viel mehr Mitbesucher und vor allem Kinder. Herrje, da müssmer jetzt durch und die Ellenbogen ausfahren. Dankenswerterweise gibt es aller zwanzig Meter eine Fressbude, einen Eisstand oder einen Spielplatz, sodass die Blagen sehr gut weggefischt werden und ihren Zuckerschock gleich nebenan wieder abtoben können.
Wir sehen allerlei Geflügel, eine Raubvogelflugshow, Damwild, Rotwild, Schwarzwild, zwei Wildkatzen, Wölfe, einen Bären, Nasenbären, ein Stachelschwein, Nandus, Ziegen, Präriehunde – und einen Otter. Bzw. eine Otterine. Otterin? (Fähe. Schlauhase Ende. 😉 ) Egal. Sie lebt derzeit allein, hat aber Spaß und soll nächstes Jahr zwecks Nachwuchsproduktion verkuppelt werden.
Auch wenn es schön ist, Tieren nahe kommen zu können: Ich finde es nicht gut, dass man die meisten Tiere füttern konnte. Zwar mit ausschließlich im Tierpark erhältlichen Futter (sieht aus wie Trockenfutter für Katzen). Aber die Tiere fressen dadurch den ganzen Tag. Und das sogar direkt aus der Hand der Besucher. Zum Dam- und Rotwild konnte man sogar direkt in die Gehege. Bzw. latscht es einfach auf den Wegen herum und bettelnd den Besuchern hinterher. Der Stadtmensch wird so völlig unreflektiert auf die Natur losgelassen und den Kindern wird nicht erklärt, dass Rehe und Hirsche keine Kuscheltiere sind. Und beim nächsten Spaziergang im Wald sieht der Stadtmensch dann vielleicht ein Rehkitz und meint, dass das „arme“ Tier von der Mutter verlasse wurde und schleppt es mit sich.
Der Plan mit dem Schatten geht sehr gut auf, wir kommen unbeschadet von der Sonne wieder ins Häuschen, wo ich mir später des Nachmittags beim Unterstellen des Sonnenschirms in der Garage und einem aufmerksamkeitsdefizitbedingten Ausrutsch über die beiden Terrassenstufen großflächig den Bast vom rechten Schienbein ziehe. Aua.