Lüneburger Heide 2022

Dienstag, 2. August:
Wildpark Lüneburg

Da sich die Tem­pe­ra­tu­ren wie über­all im Land auch lang­sam merk­bar in den Schwitz­be­reich hoch­schrau­ben, suchen wir nach schat­ti­gen Betä­ti­gun­gen. Heute ent­schei­den wir uns für einen Besuch im Wild­park Lüne­burg, denn vor zwei Jah­ren in Bay­ern war ein ähn­li­cher Rund­gang durch Natur und Tier­ge­hege ein sehr ent­span­nen­des Erlebnis.

Vorab: In der Lüne­bur­ger Vari­ante sehen wir mehr von den ver­spro­che­nen Tie­ren, aber auch viel mehr Mit­be­su­cher und vor allem Kin­der. Herrje, da müss­mer jetzt durch und die Ellen­bo­gen aus­fah­ren. Dan­kens­wer­ter­weise gibt es aller zwan­zig Meter eine Fress­bude, einen Eis­stand oder einen Spiel­platz, sodass die Bla­gen sehr gut weg­ge­fischt wer­den und ihren Zucker­schock gleich nebenan wie­der abto­ben können.

Wir sehen aller­lei Geflü­gel, eine Raub­vo­gel­flug­show, Dam­wild, Rot­wild, Schwarz­wild, zwei Wild­kat­zen, Wölfe, einen Bären, Nasen­bä­ren, ein Sta­chel­schwein, Nan­dus, Zie­gen, Prä­rie­hunde – und einen Otter. Bzw. eine Otte­rine. Otte­rin? (Fähe. Schlau­hase Ende. 😉 ) Egal. Sie lebt der­zeit allein, hat aber Spaß und soll nächs­tes Jahr zwecks Nach­wuchs­pro­duk­tion ver­kup­pelt werden.

Auch wenn es schön ist, Tie­ren nahe kom­men zu kön­nen: Ich finde es nicht gut, dass man die meis­ten Tiere füt­tern konnte. Zwar mit aus­schließ­lich im Tier­park erhält­li­chen Fut­ter (sieht aus wie Tro­cken­fut­ter für Kat­zen). Aber die Tiere fres­sen dadurch den gan­zen Tag. Und das sogar direkt aus der Hand der Besu­cher. Zum Dam- und Rot­wild konnte man sogar direkt in die Gehege. Bzw. latscht es ein­fach auf den Wegen herum und bet­telnd den Besu­chern hin­ter­her. Der Stadt­mensch wird so völ­lig unre­flek­tiert auf die Natur los­ge­las­sen und den Kin­dern wird nicht erklärt, dass Rehe und Hir­sche keine Kuschel­tiere sind. Und beim nächs­ten Spa­zier­gang im Wald sieht der Stadt­mensch dann viel­leicht ein Reh­kitz und meint, dass das „arme“ Tier von der Mut­ter ver­lasse wurde und schleppt es mit sich.

Der Plan mit dem Schat­ten geht sehr gut auf, wir kom­men unbe­scha­det von der Sonne wie­der ins Häus­chen, wo ich mir spä­ter des Nach­mit­tags beim Unter­stel­len des Son­nen­schirms in der Garage und einem auf­merk­sam­keits­de­fi­zit­be­ding­ten Aus­rutsch über die bei­den Ter­ras­sen­stu­fen groß­flä­chig den Bast vom rech­ten Schien­bein ziehe. Aua.

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