Samstag, 8. August:
Steinklamm bei Spiegelau
Das Augenlid sieht aus, als wenn gleich ein Alien herausspringt. Ich bezweifle langsam die Effektivität der Behandlung mit Cortison und Antibiotika und plane innerlich schon einen dritten Ausflug nach Deggendorf am Montag.
Davon abgesehen gibt es aber an heißen Tagen nichts schöneres, als durch einen teilweise schattigen Wald am Rande eines murmelnden Bergbachs zu klettern. Die Steinklamm, nicht allzu weit von unserem Ferienhaus entfernt, bietet dazu gute Möglichkeiten. Wir nehmen den am weitesten entfernten Parkplatz, mischen auf der Suche nach der Klamm noch eine Hochzeitsgesellschaft auf, welche sich vor der Touristeninfo versammelt hat („Wir möchten KEINEN Alkohol, nur Infos!“ – „Dös is guad so!“) und steigen dann ein in die Schlucht. Die etwas dämliche Parkplatzwahl sorgt am Weltkatzentag aber für Kontakt mit gleich zwei Katzen, an denen wir sonst nur vorbeigerollt wären. Na bitte – nichts geschieht ohne Grund. Und ein solch schönes Fleckchen Erde braucht auch gute Wächter. 😉
In der Klamm selbst heißt es dann aufpassen, wo man hintritt. Die Tour ist eigentlich wirklich nichts für lockeres Schuhwerk oder Menschen mit zugeschwollenen Augenlidern, die wegen des in die Augen rinnenden Schweißes auch noch auf die Brille verzichten. Aber die Berggeister meinen es gut mit uns, und wir haben Spaß und Natur und Frischluft und Wasserplätschern und Fotomotive und insgesamt eine sehr gute Zeit. Gegen Ende der Tour schließe ich einen Pakt mit meiner Frau, der besagt, dass ich nur aller paar Hundert Meter jammern werde – wegen der steilen Strecke und des brennenden Auges. Und Frau R. wird bestätigen, dass tatsächlich fast gar nicht gejammert wurde. 🙂
Der Weg zum Parkplatz bietet auch noch einmal Gelegenheit zur Einkehr in den Werksverkauf des örtlichen Glaswerks. Herr H. darf wegen allgemeiner Erschöpfung draußen bleiben, trägt aber tapfer die Kaffee-Gläser, die ich für ihn gekauft habe.