Einleitung
Legende
Schwarzer Text: vom heizfrosch
Roter Text: von Frau R.
Vorwort
Wer die Fernsehserie „Inspector Barnaby“ (im Original: „Midsomer Murders“) kennt, erinnert sich vielleicht an die vielen kleinen, netten englischen Dörfchen und Städtchen, in denen die Filme zu Hause sind. Midsomer selbst ist nur eine fiktive Landschaft; tatsächlich wurden und werden die Filme an Orten hauptsächlich zwischen dem Nordwesten Londons und Buckinghamshire gedreht. Viele der Drehorte liegen in den Chilterns, einem „AONB“ („Area of Outstanding Natural Beauty“), also einem „Gebiet von außerordentlicher natürlicher Schönheit“.
Da Gotland auch dieses Jahr als Reiseziel scheitert (man kann zwar am Jahresanfang dort Häuschen buchen, allerdings keine Fährverbindung auf die Insel; und die einzigen verfügbaren Fährtermine liegen so seltsam im Zeitplan, dass daran irgendwas nicht stimmen kann), entscheiden wir uns einfach, England noch einen Besuch abzustatten, bevor wir vielleicht wieder ein Visum brauchen. Ich bekomme mit Sicherheit eins. Herr H. scheint bezüglich seiner Person einige Zweifel zu hegen 😉
Die Chilterns sind schön, die Gegend reizvoll und die Ferienhäuser dort dementsprechend ausgepreist. Was uns ganz schnell zu der Überzeugung bringt, dass wir nicht mitten in den Chilterns wohnen müssen, solange wir mit dem Auto dorthin reisen können. Und außerdem gibt es neben den Chilterns auch noch andere Orte, die man sich mal anschauen sollte. Wir spicken den Reisedartpfeil irgendwo zwischen Oxford, Milton Keynes, Aylesbury und Stratford-upon-Avon in die virtuelle Karte und schießen uns „Manor Farm Stables“, ein kuschlig aussehendes Häuschen in einem Dorf namens North Marston.
Das Haus ist ein umgebauter Stall, wie es hier in der Gegend viele gibt. Später dazu mehr. Aber vorab: Die Entscheidung für das Haus war absolut richtig. Wir haben sehr(!) nette Vermieter, mehrere Katzen ums Haus herum und davon abgesehen einen 65″-3D-Fernseher mit BluRay, Sky und allem möglichen Gedöhns für den Fall, dass es in Großbritannien tatsächlich mal regnen sollte. Die technische Ausstattung macht das Fernsehprogramm auch nicht besser. Aber wenigstens ist die Wand so besser ausgefüllt als mit naiver Malerei. Und dank der 5.1‑Beschallungsanlage werden einem die Nachrichten für immer ins Hirn gebrannt.
Insgesamt gesehen lebt man nicht mit der Vermieterfamilie zusammen; aber man teilt sich den Hauswirtschaftsraum und die Terrasse, und auch das Geräusch der Wasserpumpe neben dem Haus ist für alle da. Ein interessanter Weg, die Nutzer über den Wasserverbrauch nachdenken zu lassen … Das direkte nebeneinander Leben führt zu vielen Zusammentreffen und Gesprächen. Rachel und Pete sind wirklich sehr offene und herzliche Gastgeber, geben Tipps für die Umgebung, unterhalten sich aber auch gern über alles Mögliche mit uns. (Am ersten Tag war es für die beiden bestimmt verstörend, dass Herr H. auch auf simple Nachfragen mit einer wahren Flut von Informationen in fluffigstem Englisch aufwartete. Aber mittlerweile gilt er wohl als harmlos 😉 ) Wir fühlen uns hervorragend aufgehoben, und wann immer wir eine Frage oder ein Anliegen haben, ist jemand direkt nebenan hilfsbereit.