Samstag, 19. August:
Finemere Wood (eigentlich) / Quainton (schlussendlich)
Heute haben wir keine Lust auf lange Ausflüge. Da kommt die Idee gerade zur rechten Zeit, sich ein in der Nähe von Quainton liegendes Waldstück namens Finemere Wood anzuschauen, in dem Vögel, Schmetterlinge und Fledermäuse ein Zuhause haben und auch große Eichen herumstehen. Herr H. umschreibt das Ausflugsprogramm wie Ka, die Schlange aus Disneys „Das Dschungelbuch“ und so bin ich enthusiasmiert, welche Schmetterlinge und Fledermaushöhlen zu entdecken sind.
Die Wegbeschreibung ist ein wenig schwammig, und eine Ausschilderung dahin gibt es nicht. Wir rollen deshalb nochmal nach Quainton zurück, um nach dem genauen Weg zu fragen. Im lokalen Tortenladen kann mir ein älteres Ehepaar eine ungefähre Auskunft geben – man war vor 25 Jahren mal da –, aber sicherheitshalber schleift mich die Besitzerin eine Tür weiter in den Pub, wo ich von der Barchefin eine sehr detaillierte Auskunft bekomme. „Wenn Sie an der Eisenbahnbrücke sind, sind Sie zu weit.“ 😉
Allerdings kann uns auch diese nicht in den Wald bringen, denn kurz davor ist der Fußweg dorthin von mehreren geschlossenen Toren und einer Lage Stacheldraht versperrt. Der Public Footpath, welcher kurz vor diesen Toren nach rechts abzweigt, bringt uns zwar über ein paar Weiden und in die Nähe einer Kuhbrigade, aber auch keinen Schritt näher an unser Ziel. Die Zäune und der Stacheldraht sind einfach unüberwindlich. Auf den Rückweg zum Auto sehe ich vor meinem geistigen Auge, wie die Anwohner kichernd hinter den Büschen hocken und neue Wetten annehmen, wie viele Menschen diesen Monat noch den Weg nach Finemere Woods finden wollen.
Gefrustet rollen wir wieder nach Quainton zurück, beschließen auf dem Weg dahin aber, wenigstens auf den großen Hügel neben dem Dorf zu klettern. Der Zugang dahin führt ebenfalls über RVG-Land und ist dementsprechend vermint (ein Kuhfladen neben dem anderen; aber dafür hatten wir ja schon auf unserer Suche nach dem Zugang zu Finemere Woods geübt), aber irgendwann stehen wir tatsächlich auf dem Dach der Welt und voll im Sturm. Es reicht für einen sehr schönen Blick über die Gegend und ein paar Fotos. Hernach laufen wir noch ein wenig durchs Dorf und zur Kirche, dann ruft aber ein halber Schokokuchen aus North Marston nach uns. Und obwohl die Eltern von Rachel heute samt Hunden abgereist sind, lässt sich keine Katze sehen. Wahrscheinlich wollen sie noch warten, ob das Terrain wirklich sicher ist.