Mittwoch, 10. August:
Nekropole Soderstorf und Diverses bei Behringen
Es wird immer wärmer, wir wollen aber trotzdem an die frische Luft. Etwas später als sonst erledigen wir erst kurz ein paar Einkäufe und rollen anschließend um die Ecke nach Soderstorf. Am Ortsrand befindet sich ein urzeitliches Gräberfeld aus Dolmen, Grabhügel und einigen Urnenbeisetzungsstätten.
Die Beschreibung liest sich allerdings etwas spannender, als die Anlage in der Realität ist, und die ungefähr 20 mal 40 Meter sind ziemlich schnell erkundet. Vorausschauenderweise hatte ich aber in der Nähe von Behringen, welches auch nur zwanzig Autominuten von Soderstorf entfernt ist, noch eine weitere Grabhügelsammlung gefunden.
Auf geht’s, im Handumdrehen sind wir da, und Frau R. entdeckt einen Wegweiser zu einem Parkplatz. Dieser liegt am Rand eines richtig, richtig großen Waldstücks, welches zum Teil als Friedwald genutzt wird. Und es gibt eine kleine Wanderempfehlung durch den Wald zum „Totengrund“, welcher mir als landschaftlich schön beschriebener Punkt aus einem Wanderführer im Kopf herumspukt.
Und so kommt es, dass wir, anstatt uns kurz noch ein paar weitere Grabhügel anzuschauen, erstmal eher aus Versehen eine Zehn-Kilometer-Wanderung unternehmen – die sich aber wirklich lohnt, denn die Heidelandschaft im und um den Totengrund kann sich sehen lassen.
Die Wege durch den Wald sind fast wie mit dem Lineal gezogen, bleiben allerdings durch eine geringe Hügeligkeit ausreichend spannend. Im Totengrund und oberhalb mäandert und hügelt es wesentlich stärker, und wir kommen das eine oder andere Mal nicht aus dem Lachen heraus, wenn wir sich komplett überschätzende Fahrradtouristenamateure auf City-E-Bikes mit Schmalreifen, die versandeten und verwurzelten Wanderwege von zum Teil einem halben Meter Breite verfluchend und nicht ahnend, dass es ein paar Meter weiter noch schlimmer werden wird, durch die Heide wimmern sehen und hören. Man muss nicht jeden Meter Landschaft elektrisch erkunden, nur weil man es heute kann. Aber diese Lektion ist durch praktisches Erleben sowieso viel besser zu vermitteln …
Nach den zehn Kilometern und fröhlich-erschöpft schnaufend schauen wir uns dann tatsächlich noch das Grabhügelensemble an. Teaser: Es sind ein paar Hubbel an einer Landstraße. Gepflegt, beschildert, aber ebenso unspektakulär. Wären wir nur dafür nach Behringen gefahren, dann hätten wir uns etwas geärgert. Was Entkusseln ist, verrät euch Google. Geknutscht wird dabei jedenfalls nicht.