Lüneburger Heide 2022

Mittwoch, 10. August:
Nekropole Soderstorf und Diverses bei Behringen

Es wird immer wär­mer, wir wol­len aber trotz­dem an die fri­sche Luft. Etwas spä­ter als sonst erle­di­gen wir erst kurz ein paar Ein­käufe und rol­len anschlie­ßend um die Ecke nach Soders­torf. Am Orts­rand befin­det sich ein urzeit­li­ches Grä­ber­feld aus Dol­men, Grab­hü­gel und eini­gen Urnenbeisetzungsstätten.

Die Beschrei­bung liest sich aller­dings etwas span­nen­der, als die Anlage in der Rea­li­tät ist, und die unge­fähr 20 mal 40 Meter sind ziem­lich schnell erkun­det. Vor­aus­schau­en­der­weise hatte ich aber in der Nähe von Beh­rin­gen, wel­ches auch nur zwan­zig Auto­mi­nu­ten von Soders­torf ent­fernt ist, noch eine wei­tere Grab­hü­gel­samm­lung gefunden.

Auf geht’s, im Hand­um­dre­hen sind wir da, und Frau R. ent­deckt einen Weg­wei­ser zu einem Park­platz. Die­ser liegt am Rand eines rich­tig, rich­tig gro­ßen Wald­stücks, wel­ches zum Teil als Fried­wald genutzt wird. Und es gibt eine kleine Wan­der­emp­feh­lung durch den Wald zum „Toten­grund“, wel­cher mir als land­schaft­lich schön beschrie­be­ner Punkt aus einem Wan­der­füh­rer im Kopf herumspukt.

Und so kommt es, dass wir, anstatt uns kurz noch ein paar wei­tere Grab­hü­gel anzu­schauen, erst­mal eher aus Ver­se­hen eine Zehn-Kilo­me­ter-Wan­de­rung unter­neh­men – die sich aber wirk­lich lohnt, denn die Hei­de­land­schaft im und um den Toten­grund kann sich sehen lassen.

Die Wege durch den Wald sind fast wie mit dem Lineal gezo­gen, blei­ben aller­dings durch eine geringe Hüge­lig­keit aus­rei­chend span­nend. Im Toten­grund und ober­halb mäan­dert und hügelt es wesent­lich stär­ker, und wir kom­men das eine oder andere Mal nicht aus dem Lachen her­aus, wenn wir sich kom­plett über­schät­zende Fahr­rad­tou­ris­ten­ama­teure auf City-E-Bikes mit Schmal­rei­fen, die ver­san­de­ten und ver­wur­zel­ten Wan­der­wege von zum Teil einem hal­ben Meter Breite ver­flu­chend und nicht ahnend, dass es ein paar Meter wei­ter noch schlim­mer wer­den wird, durch die Heide wim­mern sehen und hören. Man muss nicht jeden Meter Land­schaft elek­trisch erkun­den, nur weil man es heute kann. Aber diese Lek­tion ist durch prak­ti­sches Erle­ben sowieso viel bes­ser zu vermitteln …

Nach den zehn Kilo­me­tern und fröh­lich-erschöpft schnau­fend schauen wir uns dann tat­säch­lich noch das Grab­hü­gel­en­sem­ble an. Teaser: Es sind ein paar Hub­bel an einer Land­straße. Gepflegt, beschil­dert, aber ebenso unspek­ta­ku­lär. Wären wir nur dafür nach Beh­rin­gen gefah­ren, dann hät­ten wir uns etwas geär­gert. Was Ent­kus­seln ist, ver­rät euch Google. Geknutscht wird dabei jeden­falls nicht.

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