Dienstag, 2. August:
Wernigerode
Örkswetter. Wir gehen auf Nummer Sicher und entscheiden uns für einen Ausflug ins Städtchen Wernigerode – weil es so nahe dran ist, dass wir bei noch zunehmenderem Örks schnell wieder zuhause wären und weil wir so nicht bei brütender Hitze und Sandstürmen zum Schloss latschen müssen.
Die Innenstadt von Wernigerode ist alt und verwinkelt und historisch und Fachwerk und Geschichte; davon abgesehen ist sie aber auch in vertretbarer Zeit zu erlaufen, zumal wenn es anfängt zu pieseln und man lieber ins Trockene will.
Eine trockener Platz ist zum Beispiel das erwähnte, über der Stadt thronende Schloss. Wir stellen unser Auto etwas unterhalb auf einem kleinen, kostenlosen Parkplatz am Marstall ab und erklimmen die restlichen Höhenmeter zu Fuß. Verglichen mit der gestrigen Wald-und-noch-mehr-Wald-und-Berge-Tour halten sich die Strapazen in Grenzen, und so können wir erstmal entspannt die Aussicht vom Schlosshof über die Stadt genießen – es hat aufgehört zu tröpfeln!
Das Schloss selbst lässt sich auch besichtigen, zahlreiche Räume in stilvoller Ausstattung aus der Zeit um den Wechsel vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert lassen uns ehrfürchtig erschauern oder auch belustigt kichern. In die Betten von damals will heute niemand mehr, aber dafür war das Wasserklo modernster Stand der Technik. War, denn im Moment sind davon nur die Fliesen übrig, und deshalb spenden wir gern für die Anschaffung eines originalgetreu nachgeformten Porzellanmöbels.
Auf dem Rückweg rutschen wir geplant an der Harzer Baumkuchenmanufaktur vorbei, ungeplant schiebt sich allerdings noch der Werksverkauf der Argenta-/Gubor-/Wergeno-Schokoladenfabriken direkt vors Auto. Wir können nicht widerstehen und rollen mit ca. 30.000 Kalorien im Gepäck nach Elend, wo Frau R. ganz schnell erstmal ihren Unterzuckerungszustand mit „Bahnschwellen“, einem Baumkuchennebenprodukt, behandeln muss.
Das Wetter bleibt heute örks und wir deshalb für den Rest des Tages in unseren vier Wänden.
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