Schwarzwald 2021

Dienstag, 3. August:
Pfahlbautenmuseum Unteruhldingen

Die wet­ter­tech­nisch sta­bilste und ein­zige regen­freie Gegend in der Nähe soll heute der Boden­see sein. Wir lieb­äu­geln kurz mit einem Besuch von Kon­stanz, pla­nen aber wegen der Wet­te­re­ven­tua­li­tä­ten um und rol­len statt­des­sen zum Pfahl­bau­ten­mu­seum in Unte­ruhl­din­gen, eben­falls am Boden­see gelegen.

Das Pfahl­bau­ten­mu­seum stand ganz oben auf mei­ner „Müs­sen-wir-sehen-Liste“. Also wenn nicht an die­sem Tag, wären wir in die­sem Urlaub auf jeden Fall dort­hin gefah­ren. Es ist ein archäo­lo­gi­sches Frei­licht­mu­seum, in dem ori­gi­nal­ge­treu Pfahl­bau­ten aus der Stein- und Eisen­zeit rekon­stru­iert wur­den. Und es wer­den auch archäo­lo­gi­sche Funde aus die­ser Zeit präsentiert.

Die Idee haben außer uns noch ein paar andere Tou­ris­ten, somit ist der Park­platz reich­lich voll, die War­te­schlange als sol­che deut­lich zu erken­nen und das Museum gut besucht. Der Besu­cher­wurm wür­melt den Rund­gang ent­lang, wir wür­meln mit, war­ten auf die Rob­ben­vor­füh­rung, die dort man­gels Rob­ben gar nicht ange­bo­ten wird (aber wenigs­tens ist Was­ser vor­han­den …) und eilen reich­li­che zwei Stun­den spä­ter im Stark­re­gen zurück zum Auto. Auf der Rück­reise wird es rich­tig wäss­rig, aber das Auto schwimmt recht­zei­tig zum Kaf­fee­trin­ken sicher wie­der vors Haus.

Ich fand’s toll! Vor allem weil alle Häu­ser offen waren. Ja, Mas­ken­pflicht, und vor Kauf der Ein­tritts­kar­ten hat sich ein Muse­ums­mit­ar­bei­ter die Mühe gemacht, die Gäste auf die Not­wen­dig­keit des Abstands und der Mas­ken­pflicht in Räu­men hin­zu­wei­sen. Warum Pik­to­gramme nicht aus­ge­reicht hät­ten? Nun, weil der moderne Mensch die Welt offen­sicht­lich nicht mit dem nöti­gen Respekt wahr­nimmt und über­legt. Sonst hät­ten mehr Besu­cher auf das „Foto­gra­fie­ren verboten“-Bild in den Häu­sern reagiert. Aber wenn ich jetzt dar­über nach­denke: (Ach­tung, Sar­kas­mus) Es ist die Schuld der Muse­ums­be­trei­ber. Denn wer foto­gra­fiert denn heute noch mit einem Foto­ap­pa­rat! Die meis­ten wis­sen ja gar nicht mehr, wie ein Foto­ap­pa­rat aus­sieht. Wahr­schein­lich wird dann auf dem Han­dy­foto gerät­selt, welch merk­wür­di­gen Bil­der in so einem Pfahl­bau der Stein­zeit hin­gen … Aber wenigs­tens eins funk­tio­niert: Wenn eine Gruppe jun­ger Men­schen dazu gebracht wer­den soll, mit­tels Namens­auf­ruf zur Auf­nahme eine Grup­pen­bil­des Rich­tung auf­neh­men­der Per­son zu schauen und man ruft „Chan­tall“, dreht sich min­des­tens eine Per­son um.

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