Schwarzwald 2021

Donnerstag, 12. August:
Triberger Wasserfall und Blindensee

Da das Süd­schwarz­wald-Wet­ter in der zwei­ten Urlaubs­wo­che kom­plett anders ist als in der ers­ten und es seit letz­ten Sonn­tag kei­nen Trop­fen Regen mehr gab (und auch bis zur Abreise kei­nen mehr geben soll), kra­men wir den Plan mit dem Besuch der Tri­ber­ger Was­ser­fälle noch­mal raus. Diese lie­gen am Rand von – tat­taa! – Tri­berg und sol­len mit ins­ge­samt 163 Metern Höhe die höchs­ten in ganz Deutsch­land sein.

Auf dem Park­platz Adel­heid ange­kom­men, stelle ich fest, dass ich einen Aspekt völ­lig aus den Augen ver­lo­ren habe: Hohe Was­ser­fälle sind meist steil, und damit sind auch die beglei­ten­den Wege nicht unbe­dingt waa­ge­recht. Ganz im Gegen­teil. Was sich beim Abstieg erst­mal nicht allzu sehr bemerk­bar macht, aber beim Auf­stieg zurück zum Park­platz zu der einen oder ande­ren Rast zwingt. Und selbst ich muss zuge­ben: Ein­fach im Sprint die gesamte Stre­cke durch­zie­hen ist nicht mög­lich. Zumin­dest nicht für Untrainierte.

Nichts­des­to­trotz sind die Was­ser­fälle durch­aus ansehn­lich; der Ein­tritt von 7 EUR pro Per­son ist es auch, die im Bae­de­ker genann­ten 4 EUR müs­sen aus alten Zei­ten stam­men. Mit der Konus-Gäs­te­karte sah­nen wir immer­hin noch 50 Cent Rabatt pro Nase ab. Und weil ich „Was­ser­fälle“ sage: Wer sich vor­stellt, dass das Was­ser in der Schlucht 163 Meter tief nach unten stürzt, irrt, denn es ist doch eine Kas­kade aus meh­re­ren klei­ne­ren Was­ser­fäl­len und Zwi­schen­be­cken. Und auch hier sind wie­der Mas­sen unter­wegs. Das ist zwar einer­seits schön, weil es der Region zu Ein­nah­men ver­hilft und der Deut­sche seine Hei­mat ken­nen­lernt. Aller­dings brin­gen die Mas­sen auch Unruhe und Müll in die Natur. Wenigs­tens eig­nen sich die Was­ser­fälle nicht dafür, dass man sich für ein Sel­fie in sie hin­ein stellt.

Nach dem erfolg­rei­chen Wie­der­auf­stieg brau­che ich erst­mal eine Pause und anschlie­ßend eine eben­erdige Aus­gleichs­un­ter­neh­mung. Was eig­net sich dafür bes­ser als ein Moor mit Boh­len­weg? Und wie es der Zufall so will, gibt es mit dem Hoch­moor am Blin­den­see genau so eins nur wenige Kilo­me­ter ent­fernt. Hurra! Den Park­platz fin­den wir schon im zwei­ten Anlauf; der erste bringt uns bis zum letz­ten Gehöft am Ende der Zufahrts­straße, wo ein ent­spann­ter Hof­in­ha­ber auf die Touri-Frage „Wo geht es hier zum Park­platz?“ mit einem Lachen und einem „Sie sind nach Navi gefah­ren, oder?“ reagiert und uns gleich per­sön­lich zurückes­kor­tiert, weil er eh in Rich­tung Stadt muss. Danke!

Durchs Moor läuft eine Rent­ner­gruppe mit wahr­schein­lich defek­ten Hör­ge­rä­ten, denn die hei­tere Kom­mu­ni­ka­tion lässt wirk­lich dem taubs­ten Wild­tier noch aus­rei­chend Zeit für die Flucht. Am See jon­gliert ein Foto­graf mit Sta­tiv und zwei Kame­ras „mit 1200 Mil­li­me­ter Brenn­weite, da wer­den die Makros knack­scharf!“, und der Fokus­pieps juchzt freu­dig aller paar Sekun­den durch die Gegend. Außer­dem macht er Zeit­raf­fer­auf­nah­men von einem abso­lut ruhi­gen See und kom­men­tiert jeden Hand­griff laut­stark in Rich­tung sei­ner auf einer Bank war­ten­den Beglei­te­rin, die in etwa so gelas­sen aus­sieht und klingt wie Frau R., wenn ich es beim Foto­gra­fie­ren mal wie­der über­treibe … Nanananana!

Wir lat­schen und foto­gra­fie­ren noch unge­fähr eine Stunde, bevor uns der Abend­brot­ti­mer wie­der in Rich­tung Häus­chen schickt.

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