Eifel, Gerolstein 2019

Sonntag, 4. August:
Adler- und Wolfspark Kasselburg

Wir gehen den Urlaub lang­sam an und besu­chen eine in der Nähe lie­gende Burg­ruine, in der etli­che Raub­vö­gel (u. a. Bart- und Mönchs­geier, Har­ris Hawks, diverse Eulen, Kauze und Milane) ihr Zuhause und Betreu­ung gefun­den haben und in deren Park­ge­lände sich noch ein paar sehr geräu­mige Außen­ge­hege mit Wolfs­ar­ten, Wild­schwei­nen, Rehen, Zie­gen, Enten sowie ande­rem Klein­ge­tier befin­den. Ich inter­ve­niere im Rah­men der Vogel­be­treuer: Raub­vo­gel ist eine irre­füh­rende Bezeich­nung, denn die Vögel neh­men einem – also uns Men­schen – ja nichts weg. Es wird von Greif­vö­geln gespro­chen. Der Rund­gang ist sehr ent­span­nend, die Raub­vo­gel­flug­vor­füh­rung sehr lus­tig („Am bes­ten blei­ben Sie jetzt ganz ruhig da ste­hen oder sit­zen, wo Sie gerade sind. Im Zwei­fels­fall wer­fen Sie sich auf den Boden.“).

Ich mochte die Mönchs­geier (Klaus und Gonzo), wie sie knapp über die Köpfe der Men­schen segel­ten! Die Bart­geier durf­ten nicht mit­flie­gen. Naja,dann hat­ten sie etwas mehr Zeit, sich in ihrer Voliere eine Flucht­tun­nel zu gra­ben (Zumin­dest wirkte es so, dass einer der Geier die Gäste immer ablenkte, wäh­rend der andere im hin­te­ren Teil des Käfigs irgend­wie her­um­räumte. Manch­mal saßen sie auch ganz nah am Git­ter und man hatte den Ein­druck, dass sie sich wegen irgend­et­was abspra­chen.) Toll war auch, wie sich einer der Fal­ken direkt vor uns auf ein Gelän­der setzte. Aber wir waren unvor­be­rei­tet und hat­ten kein Beloh­nung bei uns. 

Zum Schluss schauen wir noch zu, wie eine Schub­karre Aas vor einem Rudel hung­ri­ger Wölfe (ein Rudel Tim­ber-Wölfe) aus­ge­kippt wird, was bei eini­gen anwe­sen­den Kin­dern zu einer neuen Wahr­neh­mung der Rea­li­tät („Die sind gar nicht nied­lich!“ und „Eklig …!“) und zu eini­gen gestress­ten Reak­tio­nen führt. Ja, Inne­reien sehen unap­pe­tit­lich aus und rie­chen auch unan­ge­nehm. Und es mag man­che Men­schen immer noch ver­wun­dern, aber Wolf frisst kein Dosen­fut­ter. Zumal ja auch Dosen­fut­ter irgend­wie aus totem Tier ist. Tja, die Wirk­lich­keit kann erschre­ckend sein … 

Gegen 16 Uhr haben wir genug gese­hen, es rufen noch Kaf­fee, Kuchen und Lite­ra­tur auf der Terrasse.

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