Donnerstag, 8. August:
Trier
Wir fahren nach Karl-Marx-Stadt! Trier an der Mosel ist bekannt und berühmt für seinen vollbärtigen Visionär. Und natürlich auch ein bisschen für die Tatsache, die älteste Stadt Deutschlands zu sein, was Trier mit einigen Bauwerken aus der Römerzeit beweist.
Auf dem Weg zum Tagesziel rollen wir durch eine Eifel, in deren Wäldern der Niederschlag der letzten Nacht als dichter Nebel in den warmen und sonnigen Morgen aufsteigt. Wow, das ist ein Anblick! Ich nehme mir vor, beim nächsten zeitigen Tagesbeginn Fotos zu machen – es bleibt allerdings für den Rest des Urlaubs beim Vorsatz, denn so imposant sehen wir das Schauspiel nie wieder …
Zeitige Anreise sichert übrigens einen Platz in einem der zwar vorhandenen, aber eben auch dringend benötigten und meist gut ausgelasteten Parkhäuser. Den Einfallstau gegen 10 Uhr umgehen wir, indem wir nicht wie vorgeschlagen von Norden aus kommend nach links über die Brücke rollen, sondern an ein paar Hundert Meter Stau rechts vorbei, um dann nach einer raschen Wende quasi ohne Wartezeit über die Brücke zu gelangen.
Wir starten an der Touristeninfo, welche sinnvollerweise gleich an der Sehenswürdigkeit der Stadt überhaupt liegt: der „Porta Nigra“. Von da aus schnudeln wir durch belebte Straßen und Gassen, gemeinsam mit einer halben Million anderer Touristen. Damit hatten wir aber schon gerechnet. Aber so voll fand ich es gar nicht. Hat sich irgendwie alles gut verteilt.
Neben uralten Gebäuden gibt es auch jede Menge alte Gebäude (von denen einige eingerüstet oder wegen eines bevorstehenden Festes von Festzelten verdeckt waren), protzige Gebäude, holzige Gebäude, bunte Gebäude, den Dom, die Liebfrauen- und weitere Kirchen, weiße Gebäude und Gebäude mit lecker Kuchen drin. Vor einem solchen gönnen wir uns nach ca. vier Stunden Fußmarsch durch Trier schmackofatzige Törtchen, und so gestärkt schaffen wir es problemlos wieder zurück zum Fahrzeug. Kurz vor 17 Uhr fallen wir auf unsere Terrasse und lesen bis zum Abendbrot.
Morgen wird übrigens der Kühlturm des KKW Mühlheim-Kärlich – das einzige KKW in Rheinland-Pfalz – abgerissen bzw. zum Einsturz gebracht. Dieses KKW wurde ab 1975 gebaut, 1986 in Betrieb und 1988 wieder vom Netz genommen. Der Atomstromklumpen stand über 40 Jahre in der Gegend herum und hat in der Zeit sagenhafte 13 Monate lang tatsächlich Strom geliefert. Der Bau kostete umgerechnet ungefähr 3,5 Milliarden EUR, die Kosten für den Abriss werden auf etwas über 700 Millionen EUR geschätzt …