Dienstag, 13. August:
Monschau
In einem kleinen, tiefen Eifeltal liegt – malerisch hindrapiert und von endlos vielen schmalen, steilen Gassen durchzogen – die Stadt Monschau. Touristisch ebenfalls alles andere als unbekannt, stellt sie den letzten Pflichtprogrammpunkt unseres Urlaubs dar.
Die kürzeste Anfahrtsroute führt – örks! – auf einem kleinen Teil durch Belgien. Aber bis auf die Schießübungshinweisschilder bietet sie einen erstaunlich angenehmen Anblick und ein durchaus passables Fahrerlebnis, auch oder vielleicht gerade weil so gut wie keine Belgier per Auto auf der Strecke unterwegs sind. Meine anfängliche Panik verflüchtigt sich einen Kilometer nach der Grenze, außerdem sehen wir unterwegs noch eine niedliche Katze, und so kommen wir recht entspannt gegen 10 Uhr in Monschau an. Und landen in einem wirklich alten Parkhaus („Seidenfabrik“) aus einer Zeit, in der es noch keine SUVs gab und der VW Golf halb so lang war. Mit drei Zügen in die Parklücke, in die Auf- und Abfahrten nicht ohne Korrekturzug – herrlich.
Vom Parkhaus latschen wir los in Richtung Ortsmitte, pendeln aus Versehen ein paar Mal an der Touristeninfo vorbei, was aber egal ist, weil die Wege nicht lang sind. Die Frage nach einem Stadtrundgang beanwortet ein Plan, auf welchem ein solcher mit ca. 2,5 Kilometer Länge eingezeichnet ist. Da wir im Parkhaus ein Tagesticket gelöst haben, könnten wir also theoretisch problemlos um die vier oder fünf Runden drehen.
Praktisch werden es weniger, weil wir uns auch nochmal auf den Hügel oberhalb der Stadt bewegen. Die Burg ist zwar wegen Festivalvorbereitungen geschlossen, aber auch so nur eine Jugendherberge, also eh nicht allzu sehenswert. Dafür hat man aber einen wunderbaren Blick übers Städtchen, überall Motive, Motive, Motive … Außerdem besuchen wir den Laden einer historischen Senfmühle am Eingang zur Stadt, probieren uns durch diverse Senfe, Chutneys, Pasten, Öle, Essige und Liköre und schlagen am Ende natürlich auch zu.
Später gehen Frau R. und ich sogar getrennte Wege, wir treffen uns aber nach einer Stunde wieder zum gemeinsamen Kaffeetrinken und Süßwareneinkauf. Falls ihr in der Gegend seid: Ihr müsst im Café Kaulard (www.cafekaulard.de) unbedingt die „Möppchen“ probieren, kleine leckere Lebkuchen, die sofort süchtig machen!
Den Rückweg nehme ich freiwillig noch einmal durch Belgien (Hyposensibilisierung?), und gegen 16.30 Uhr sind wir wieder in Gerolstein. Ein Abstecher zum Bauern um die Ecke zum Zwecke des Honigerwerbs bleibt zwar erfolglos (Bauer nicht da, öffnende Dame ohne Ahnung), aber dafür sehen wir noch eine Katze. Ein absolut gültiger Tag also.