Sonntag, 11. August:
Birresborn, Eishöhlen und Vulkan Kalem
Nach dem gestrigen Treppauf-Treppab wird heute ein Schontag ausgerufen. Wir stehen spät auf und setzen uns dann für einen kleinen Ausflug nach Birresborn ins Auto. In der Nähe des Ortes gibt es ein paar Höhlen und einen alten Vulkankrater – was ziemlich konsequent ist, wenn man bedenkt, dass wir hier in der Vulkaneifel sind.
Die Anfahrt zu den Eishöhlen gestaltet sich unkompliziert, ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe ist schnell gefunden. Wenn ihr die Höhlen besichtigen wollt: Taschenlampe mitnehmen. Und zwar eine gute. Mit vollen Batterien bzw. Akkus. In den Höhlen, die z. T. geschätzte 30 – 50 Meter in den Berg hineinführen, gibt es kein Licht. Wirklich keins. Null. Es ist zappenduster. Wenn Euch am Ende der Höhlen die Lampe ausgeht, wird es ungemütlich, denn es ist selbst im Sommer eiskalt. Und falls ihr die letzten Besucher des Tages sein solltet, dann habt ihr ohne ausreichend Licht ein echtes Problem. Die Höhlen bieten Fledermäusen ein Winterschlafquartier, weshalb sie einen Teil des Jahres vergittert sind.
Vor den Höhlen gibt es noch ein bisschen Eifelnatur und ‑wald zu betrachten, aber dann treibt es uns weiter.
Wir setzen das Auto um auf einen kleinen Parkplatz (eher eine Parkbucht) unterhalb des Vulkans Kalem. Tip: Wenn Ihr den Vulkan einfach finden wollt, dann geht dort nicht sofort hügelan in den Wald, sondern wandert auf der K77 ein paar Meter bergabwärts zurück, bis ihr einen asphaltierten Landwirtschaftsweg findet. Wenn ihr dem sowie den dort vorhandenen Wegweisern folgt, kommt ihr sicher zum Vulkankrater.
Direkt den Hügel hoch sieht das nämlich ganz anders aus. Zwar gibt es jede Menge Lücken zwischen den Bäumen, die wie Pfade aussehen, aber diese sind trügerisch, gerölldurchsetzt, überwachsen und davon abgesehen verdammt steil. Wegweiser sind Mangelware, und gegen diese Pseudopfade waren die Manderscheid’schen Wege gut ausgebaute Autobahnen … Wir brechen den Aufstieg nach einer Weile ab, bevor wir uns die Knochen verrenken, folgen stattdessen einem Rundweg und landen, nachdem wir noch ein bisschen Aussicht über die Eifel genießen, Pilze finden und Weinbergschnecken stören, auf oben erwähnter Asphaltpiste. Obwohl der Himmel langsam zuwölkt, geben wir uns nicht geschlagen, stapfen tapfer durch die Landschaft und gelangen zu guter Letzt tatsächlich doch noch zum ehemaligen Schlund des Kalem.
Diesen umwandern wir hernach auf einem Weg, welcher links von Stacheldraht und rechts von Dornenbüschen begrenzt wird. Und nachdem wir wieder auf der straßenwärtigen Seite des Massivs landen, probieren wir den Abstieg auf steilem Geläuf. Ein paar Flüche und Schürfwunden weiter haben wir es endlich geschafft und fallen gegen 15.45 Uhr in unseren PKW. Eine Eingebung lässt mich nochmal nach Birresborn rollen, und tatsächlich: Der Bäcker dort hat sonntags(!) von 7 bis 18 Uhr(!) geöffnet. Wir kaufen süße Teilchen für Frau R. und Torte für mich, denn ich brauche nach diesem Ausflug definitiv Zucker, und zwar schnell.
Das Wetter bessert sich dann wieder, und der Abend endet bei Wein und Buch auf der Terrasse.