Dienstag, 6. August:
Römerkastell Saalburg
Jetzt aber Geschichte gucken! Wie immer auf Wunsch einer einzelnen Dame. 😉 In Saalburg wurden vor mehr als einhundert Jahren Reste eines römischen Kastells gefunden, und über viele Jahrzehnte wurden diese – mal mehr, mal weniger originalgetreu – restauriert, wieder aufgebaut und mit einem Museum zum römischen Leben im Kastell belebt. Kaiser Wilhelm II. und andere noble Gönner und Spender haben sich in früher Zeit schon mit lobenden Worten und finanziellen Taten am Wiederaufbau beteiligt; herausgekommen ist z. B. eine Wallanlage mit Zinnen, welche die Römer so wahrscheinlich nicht gebaut hätten.
Aber egal! Durch die Ausgrabungsfundstücke weiß man, dass es sich um einen Grenzposten des Römischen Reichs in der Hälfte des 2. Jh. n. Chr. handelte, in dem ca. 500 Soldaten stationiert waren. Man hatte auch eine Unterkunft rekonstruiert. 20 Quadratmeter für 8 Legionäre – das muss man gewohnt sein. Und ich weiß nicht, wie man es hinbekommen hat, dass die Bude so muffig roch, dass man sich 2.000 Jahre in der Zeit zurück versetzt gefühlt hat …
Der Besucherstrom ist lange nicht so schlimm wie befürchtet. So verbringen wir gute zweieinhalb Stunden dort und klettern anschließend noch ein bisschen durch den Wald und auf den Resten des Limes herum. Und weil wir verzärtelte Stadtbewohner sind, gehen wir nicht den 34 Kilometer langen Limes-Erlebnispfad. Ich denke, dass das durchaus auch eine Geste des Respekts vor den Römischen Legionären ist, die den Marsch damals mit 40 Kilogramm Gepäck sicherlich nicht als Erlebnis empfunden haben. 😉