Hain-Gründau, Hessen 2024

Sonntag, 11. August:
Dünsberg und Waldgirmes

Wir wol­len zur Römer-Aus­gra­bungs­stätte nach Wald­gir­mes. Dort gibt es um 15 Uhr einen zwei­stün­di­gen Vor­trag, wes­halb wir vorab noch ein biss­chen wei­ter nach Nor­den zum Düns­berg rol­len, dort ein rekon­stru­ier­tes Kel­ten-Tor nebst dreier Hüt­ten, einem Kräu­ter­gar­ten, einem Bogen­bauer und einem kel­ti­schen Škoda Kombi bestau­nen. Um den Hügel herum win­det sich außer­dem ein The­men-Wan­der­pfad mit Kunst­wer­ken, aber für die­sen reicht die Zeit lei­der nicht.

In Wald­gir­mes sind wir kurz nach 14.30 Uhr die ein­zi­gen Besu­cher, aber kurz vor und nach 15 Uhr ver­sam­meln sich dann doch ins­ge­samt um die zwan­zig Zuhö­rer. Der Vor­trag ist unter­halt­sam und inter­ak­tiv, und die vor­tra­gende Archäo­lo­gin war am 10. August 2009, also fast auf den Tag genau vor 15 Jah­ren, dabei, als man am unte­ren Ende eines beim Abriss der Stadt im Jahr 13 mit allem Mög­li­chen zuge­schüt­te­ten Brun­nen­schachts erst ein Fass mit Mühl­stei­nen und dann die Sen­sa­tion fand: den ver­gol­de­ten Pfer­de­kopf einer Bron­ze­sta­tue, wel­chen man anhand der Orna­mente ein­deu­tig einem Rei­ter­stand­bild des Kai­sers Augus­tus zuschrei­ben konnte. Die Fund­stü­cke im Ori­gi­nal sind im Römer­kas­tell Saal­burg zu sehen.

Die Römer­sied­lung im heu­ti­gen Wald­gir­mes war ursprüng­lich wohl als Haupt­stadt der Pro­vinz vor­ge­se­hen, denn die aus­ge­gra­be­nen und ange­dach­ten Umfas­sungs­mau­ern boten Platz für wesent­lich mehr Gebäude, als im Innern gefun­den wur­den; durch die Varus­schlacht und den Rück­zug der Römer aus Ger­ma­nien wur­den die Pläne aber nie umge­setzt und die exis­tie­ren­den Bau­ten von den Römern selbst abge­ris­sen und zerstört.

Die Aus­gra­bungs­stelle gibt für einen Besuch nicht wirk­lich viel her – des­halb emp­feh­len wir abso­lut einen Besuch zu einer der Vortragszeiten!

Was Du siehst, gefällt Dir? Bitte weitersagen: