Sonntag, 11. August:
Dünsberg und Waldgirmes
Wir wollen zur Römer-Ausgrabungsstätte nach Waldgirmes. Dort gibt es um 15 Uhr einen zweistündigen Vortrag, weshalb wir vorab noch ein bisschen weiter nach Norden zum Dünsberg rollen, dort ein rekonstruiertes Kelten-Tor nebst dreier Hütten, einem Kräutergarten, einem Bogenbauer und einem keltischen Škoda Kombi bestaunen. Um den Hügel herum windet sich außerdem ein Themen-Wanderpfad mit Kunstwerken, aber für diesen reicht die Zeit leider nicht.
In Waldgirmes sind wir kurz nach 14.30 Uhr die einzigen Besucher, aber kurz vor und nach 15 Uhr versammeln sich dann doch insgesamt um die zwanzig Zuhörer. Der Vortrag ist unterhaltsam und interaktiv, und die vortragende Archäologin war am 10. August 2009, also fast auf den Tag genau vor 15 Jahren, dabei, als man am unteren Ende eines beim Abriss der Stadt im Jahr 13 mit allem Möglichen zugeschütteten Brunnenschachts erst ein Fass mit Mühlsteinen und dann die Sensation fand: den vergoldeten Pferdekopf einer Bronzestatue, welchen man anhand der Ornamente eindeutig einem Reiterstandbild des Kaisers Augustus zuschreiben konnte. Die Fundstücke im Original sind im Römerkastell Saalburg zu sehen.
Die Römersiedlung im heutigen Waldgirmes war ursprünglich wohl als Hauptstadt der Provinz vorgesehen, denn die ausgegrabenen und angedachten Umfassungsmauern boten Platz für wesentlich mehr Gebäude, als im Innern gefunden wurden; durch die Varusschlacht und den Rückzug der Römer aus Germanien wurden die Pläne aber nie umgesetzt und die existierenden Bauten von den Römern selbst abgerissen und zerstört.
Die Ausgrabungsstelle gibt für einen Besuch nicht wirklich viel her – deshalb empfehlen wir absolut einen Besuch zu einer der Vortragszeiten!