Extertal 2023

Fazit

Eine Ter­rasse direkt am Wald ist toll, bes­sere Luft bekommt man kaum. Ande­rer­seits ist es aber eben auch dunk­ler in der Hütte, zumal wenn diese aus mit­tel­dunk­lem Holz besteht und eine nicht allzu gut durch­dachte Licht­cho­reo­gra­fie auf­weist. Schlau­er­weise haben wir seit Jah­ren immer Lese­lam­pen dabei, die sich die­ses Jahr als unver­zicht­bar erweisen.

Und man merkt, ob ein Feri­en­haus gele­gent­lich auch vom Ver­mie­ter bewohnt wird oder eben nicht: Es feh­len dann essen­ti­elle Sachen wie ein (Nudel-)Durchschlag, sinn­volle Topf­grö­ßen mit Deckel, Pfan­nen, die nicht schon im Krieg waren, Topf­lap­pen, und selbst so etwas Ein­fa­ches wie eine Schere ist Fehl­an­zeige. Es gibt einen Wisch­mop­stiel und einen Wisch­ei­mer – aber kei­nen Wisch­mop. Dafür fin­det man jede Menge Zeug, dass nie­mand benö­tigt, zum Bei­spiel ein Rühr­ge­rät* oder einen Saug­ro­bo­ter, der sich regel­mä­ßig unterm Sofa fest­fährt und dort bis zum Bat­te­rie­tod die Flie­sen zer­schub­bert. Aber gut: Ein Nudel­sieb kann man kau­fen, zum Bei­spiel in Det­mold. Oder eine Schere in Lemgo. Die braucht man viel­leicht ja auch im Auto, nicht wahr?

Im Feri­en­haus­ge­biet Zum Grund­berg bei Rott wohnt man nir­gendwo abge­schie­den und allein, das nächste Haus und damit auch die Nach­barn sind meist nur acht bis zehn Meter ent­fernt, akus­tisch je nach Kin­der­zahl und sozia­ler Prä­gung auch gefühlt weni­ger. Ein biss­chen Tole­ranz gehört also dazu.

Das Haus war außer­dem über­sät mit Hinweis‑, Ver- und Gebots­ta­feln. Unter ande­rem wird vorm Rau­chen, dem fal­schen Gebrauch des Kamins und Ähn­li­chem gewarnt, weil bereits meh­rere Holz­häu­ser in der Sied­lung abge­brannt seien. Ande­rer­seits sind ein Koh­le­grill auf der Holz­ter­rasse und ein Halo­gen­strah­ler mit­ten in einer Gar­dine offen­bar kein Pro­blem. Wir den­ken über sol­che Sachen ein­fach nicht nach.

(*Nach­trag zum Rühr­ge­rät: Das könnte aller­dings vor­han­den sein, weil hier in der Gegend auch viele Nie­der­län­der Urlaub machen und ohne Pan­ne­koe­ken nicht über­le­ben. Und für diese nie­der­län­di­sche Spe­zia­li­tät braucht man, wenn wir die Geräu­sche aus dem Nach­bar­haus rich­tig deu­ten, eben Rührkraft.)

Die Stra­ßen in der Gegend um Exter­tal, Rott usw. sind ent­we­der sehr breit und rela­tiv gerade oder sehr schmal und mäan­dernd. Auf den brei­ten Land­stra­ßen ist fast über­all Tempo 70 oder sogar 50. Auf den schma­len Stra­ßen abseits darf man zwar theo­re­tisch 100 fah­ren, wird dies aller­dings auch nur bis zur ers­ten Kurve tun. Man rollt also durch­aus gemäch­lich durchs Land.

Die Land­schaft aber ist wun­der­bar, wel­lig, hüge­lig, ber­gig und talig. Wegen des feuch­ten Som­mers ist sie auch wun­der­bar grün, und wir haben die Umge­bung sehr genos­sen. Die Men­schen in der Gegend sind einer­seits sehr direkt, ande­rer­seits freund­lich und auf­ge­schlos­sen. Und man hat kaum Pro­bleme mit dem Dialekt. 🙂

Die Hamel­ner Wol­per­ratte hat sich im ers­ten Spiel­ein­satz mit Peter Schmidt übri­gens her­vor­ra­gend bewährt und gilt seit­dem als wür­di­ger Gegner.

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