Donnerstag, 14. August:
Blankenheim
Immer noch ist es warm. Sehr warm. Wir planen deshalb spontan ein weiteres Städtchen ins Urlaubsprogramm, nämlich Blankenheim. Das ist historisch nicht ganz so wichtig, aber: Dort liegt die Quelle der Ahr, des Flüsschens, das fürs vom Hochwasser 2021 arg gebeutelte Ahrtal namensgebend ist.
Wenn man an der Quelle steht, glaubt man es eigentlich nicht, dass aus diesem Gewässerchen durch Regen innerhalb von 24 Stunden ein Strom entstanden ist, welcher 135 Menschen das Leben und viele Tausende ihre Häuser und Existenzen gekostet hat …
In Blankenheim gibt es auch eine weit oben gelegene Burg, die allerdings bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Ruinen lag und nach späterem Wiederaufbau heute als Jugendherberge dient. Die Burg selbst kann mal deshalb nicht besichtigen, aber ein freundlicher Mitarbeiter winkt uns immerhin zu einem Besuch des Innenhofs.
Zur Burg gehörte eine für ihre Entstehungszeit außergewöhnliche Wasserversorgung – das Wasser einer ungefähr einen Kilometer entfernten Quelle wurde mittels Tunnel- und Holzrohrsystem teils per Druck, teils per Gefälle zur Burgzisterne geleitet, wofür man durch einen Berg und über ein Tal musste. Die meisten Mundlöcher und Revisionsschächte sind heute nur noch als Krater in der Bergkuppe zu erkennen, aber einige wurden auch ausgegraben, rekonstruiert und Teile des Tunnels freigelegt.
Wir übertreiben es nicht und sind am späten Nachmittag rechtzeitig für ein Stück Kuchen wieder zurück.